Jonas Hassen Khemiri: Schwestern

Jonas Hassen Khemiri: Schwestern

Ich habe mein Lieblingsbuch für diesen Herbst gefunden. Folgen Sie mit Jonas, dem Erzähler, den drei Mikkola-Schwestern Ina, Evelyn und Anastasia über drei Jahrzehnte auf ihren verschlungenen Wegen von Stockholm nach Tunesien und bis nach New York, und sie werden sie am Ende des Buches schmerzlich vermissen, wie gute Freunde, die man nur ganz ungern verläßt.

Ein hinreißendes Buch!

Rowohlt, Hamburg                                                     26,00 Euro

 

Elif Shafak: Am Himmel die Flüsse

Elif Shafak: Am Himmel die Flüsse

Vom antiken Ninive bis ins moderne London des 21. Jahrhunderts verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge zu einer wunderbaren Erzählung.

Dabei werden viele Themen aufgegriffen wie die Entzifferung der Keilschrift, die Verfolgung der Jessiden oder die Bedeutung des Wassers als Grundlage des Lebens. Die Sachkenntnis der Autorin ist absolut beeindruckend. Mehr noch aber sind es  die Personen, die sie zum Leben erweckt und die einem ans Herz wachsen wie alte Freunde.

Ein ebenso interessantes wie aufwühlendes Leseerlebnis.

Hanser Verlag   28,00Euro

 

Stefan Cordes: Billie

Stefan Cordes: Billie

Kaum ein schöneres Buch habe ich in der letzten Zeit gelesen. Es nimmt uns mit in die bewegten Zeiten des Dreißigjährigen Krieges nach Greifswald, wo Sybilla Schwarz lebte und dichtete, und das zu einer Zeit, wo man Frauen das Schreiben weder zutraute noch zugestand. Sie aber pfiff auf die Konventionen und brachte sich die Grundlagen der Dichtkunst kurzerhand selber bei.

Zum Glück ließ sie sich nicht abhalten und zum Glück für uns hat der Autor Stefan Cordes diese wunderbare Dichterin wiederentdeckt und so herrlich zum Leben erweckt.

Ein Buch wie gemacht für die trübe Jahreszeit…

C. Bertelsmann Verlag                         24,00 Euro

David Grann: Der Untergang der Wager

David Grann: Der Untergang der Wager

Eine wahre Geschichte von Schiffbruch, Mord und Meuterei – Sachbuch oder Roman?

Die akribische Herangehensweise des Autors, die lange Liste des durchforsteten Archivmaterials, die chronologische Darstellung, das alles spricht für ein wohl fundiertes Sachbuch. Zugleich entwickelt die Geschichte aber einen solchen Sog und zieht uns so hinein in die dramatischen Entwicklungen, wie es nur ein echter Abenteuerroman vermag.

Am besten einfach selber lesen, wenn es draußen kühl und ungemütlich wird und das Sofa lockt.

C. Bertelsmann Verlag, 25,00 Euro

Gerbrand Bakker: Der Sohn des Friseurs

Gerbrand Bakker: Der Sohn des Friseurs

Simon hat den Friseursalon seines Großvaters übernommen und praktischerweise die Wohnung darüber gleich dazu. Er führt ein ruhiges Leben, geht täglich schwimmen und arbeitet nicht mehr als nötig.

Nur seine Mutter hält ihn auf Trab, dann verliebt er sich in die falsche Person und obendrein verleitet ihn ein befreundeter Schriftsteller dazu, sich endlich intensiv mit dem Verschwinden seines Vaters auseinanderzusetzen. Über dessen Unfalltod kurz vor Simons Geburt hüllt seine Mutter sich in eisernes Schweigen.

So kommt alles in Bewegung, die Fäden verwickeln sich, die Perspektiven verschieben sich – und am Ende ist es Bakker wieder einmal gelungen, uns tief in seine Geschichte hineinzuziehen und am Ende glücklich aber verwirrt zurückzulassen…

Suhrkamp Verlag, 25,00 Euro

Moritz Heger: Die Zeit der Zikaden

Moritz Heger: Die Zeit der Zikaden

Zwei nicht mehr ganz junge Menschen wagen den Aufbruch in ein neues Leben: Alex bricht mit Beginn des Ruhestandes alle Zelte hinter sich ab um fortan in einem Tinyhouse auf Rädern unterwegs zu sein. Johann überlässt das Geschäft seinen Kindern, flieht aus einer freudlos gewordenen Ehe in ein altes Steinhaus in Ligurien.

Aber kann man sein altes Leben einfach so abschütteln? Moritz Heger geht der Frage nach und nimmt uns mit auf eine spannende Reise voller Überraschungen.

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